Seit 1993 im Immobilienmarkt aktiv, haben wir schon immer die Gestaltung und Zahlungspflicht der Maklerprovision als paradox angesehen. Denn machen wir uns doch nichts vor, in der Regel hat der Makler immer zuerst Kontakt zu einem Eigentümer, bekommt von diesem einen Verkaufsauftrag und wenn dann eine Vermittlung zustande kommt, zahlt der Käufer eine Maklerprovision, weil er ja nach jahrelanger Lesart einen Vertrag mit dem Makler abgeschlossen hat, der ihn provisionspflichtig macht.
Eine Vorgehensweise, die doch eigentlich irgendwie absurd erscheinen muss.
Natürlich war keinem Makler daran gelegen, diesen Ablauf umzugestalten, denn so musste nie mit denen, die das Futter, sprich Immobilien zum Verkauf ihr Eigen nennen über die Höhe einer im Erfolgsfall zu zahlenden Provision diskutiert werden. Zahlungspflichtig wurde der Käufer und gerade in Regionen mit einem funktionierenden Immobilienmarkt war die Grundlage für etwaige Provisionsverhandlungen für diese nie gegeben.
Mittlerweile hat der Gesetzgeber zuerst für die Vermietung im Jahr 2015 das Bestellerprinzip eingeführt, d.h. der Vermieter, der einen Makler zur Vermarktung seiner Mietwohnung einschaltet, zahlt diesen auch. Ab dem Jahr 2021 gilt dieses Bestellerprinzip nun grundsätzlich auch für den Verkauf von Wohnimmobilien.
Wobei hier nur der Grundsatz gilt, die Provision wird zwischen Verkäufer und Käufer hälftig geteilt.
Dies wird vom Gesetzgeber gerne mit einer Ersparnis für den Käufer gleichgesetzt, was bei genauerer Betrachtung natürlich Blödsinn ist, denn die allermeisten Verkäufer werden ihren Provisionsanteil einfach auf den Kaufpreis aufschlagen, was dann nicht nur dazu führt, dass der Käufer nichts spart, sondern darüber hinaus sogar zu höheren Ausgaben führt, da auf diesen, dem Kaufpreis zugeschlagenen Betrag, auch noch die Kaufnebenkosten fällig werden, was unserem Staat bei der dadurch steigenden Einnahme bei der Grunderwerbsteuer natürlich nicht ungelegen kommt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Aber kommen wir dazu, wie wir uns in dieser Gemengelage und dem Umfeld der Immobilienvermittler platziert haben.
Wir sind der Meinung, dass die Tätigkeit eines Maklers unter Nutzung der heutigen Möglichkeiten der Informationstechnologie einfach etwas anders zu definieren ist und daraus folgend auch andere Honorierungsmodelle greifen müssen. Natürlich müssen und wollen wir mit unserer Arbeit Geld verdienen, aber ein stures Festhalten an den bisher gewohnten Abläufen und die starre prozentuale Berechnung einer Maklerprovision halten wir für nicht mehr zeitgemäß.
Der Makler, so wie wir ihn verstehen, ist ein Dienstleister, der für den Verkäufer/Käufer eine Leistung erbringt, die diese zwar vordergründig betrachtet auch selbst abdecken könnten, bei ehrlicher Betrachtung aber eben in der Regel doch nicht. Im Zweifelsfall wird immer die emotionale Bindung zu einer Immobilie einem objektiven Verkaufsprozess im Wege stehen.
Allerdings halten wir die vielfach prophezeite goldene Zukunft der sogenannten PropTechs, also Property-Technology-Unternehmen, für etwas zweifelhaft und nicht nachhaltig, auch wenn diese aktuell bei ihren Finanzierungsrunden teilweise abenteuerliche Summen zur Finanzierung des Ausbaus ihrer Geschäftstätigkeit erhalten.
Ziel dieser Unternehmen ist eine möglichst standardisierte, digitalisierte Abwicklung des Verkaufsprozesses.
Momentan wird eigentlich jeder, der sich irgendwo im Netz in der Nähe von Wirtschaft und Immobilien bewegt beinahe schon penetrant auf die Möglichkeit der kostenlosen Bewertung seiner Immobilie, und das in wenigen Minuten, hingewiesen. Aber haben Sie eine solche Möglichkeit schon einmal genutzt, oder sollte man besser sagen zu nutzen versucht?
Der Ablauf ist vom Grundsatz her immer der gleiche:
Sie machen in mehreren Schritten mehr oder weniger geschätzte Angaben zu ihrer Immobilie, um dann nach einigen Minuten Blättern, Anklicken usw. die Info zu bekommen, dass sich ihre Immobilie in einer Preisspanne von/bis bewegt (wobei diese Spanne so weit gegriffen ist, dass die Angabe keinerlei verwertbare Information bietet), bzw. sich nun ein Fachmann bei Ihnen melden wird, um den Wert zu ermitteln.
Da fragt man sich natürlich schon, wie mit einer Schätzung der Grundstücksgröße, der Wohnfläche, des Baujahres denn eine fundierte Bewertung zustande kommen soll. Kurz und knapp, das kann nicht funktionieren.
Aber letztendlich ist die Aufgabe dieser „Bewertung“ ja auch nur eine niedrige Hürde für Sie als Verkäufer oder Käufer vor das Hinterlassen von Kontaktdaten zu setzen. Denn hierum geht es eigentlich – Adressen zu generieren, die dann wieder an Berater vor Ort weitergegeben werden können. In der Fachsprache spricht man von der Conversion Rate bei der digitalen Leadstrecke – d.h. eine höhere Conversion Rate bedeutet, mehr Nutzer haben die Dateneingabe erfolgreich beendet und stehen dann als Lead zur weiteren Bearbeitung im System zur Verfügung.
Ein Ende der kleinen Makler sehen wir in dieser Entwicklung ausdrücklich nicht.
Allerdings wird es sicherlich zu einer gewissen Marktbereinigung kommen, bei der sich die guten und flexiblen Makler, die bereit sind Innovationen und technische Entwicklungen und Möglichkeiten in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, ohne dabei zu vergessen, dass Immobilienverkauf von Mensch zu Mensch stattfindet, aber am Markt halten werden.
Wir freuen uns mit unseren Kunden, egal ob bereits Bestandskunde oder noch neu hinzukommend, einen Weg gehen zu können, der Dienstleistung als oberste Priorität ansieht und bieten verschiedene Bausteine im Rahmen der Immobilienvermittlung an, die allesamt ihren Preis haben und auch bezahlt werden müssen.
Grundsätzlich halten wir ein Honorar für unsere Tätigkeit, losgelöst von einer Vermittlungsprovision für den richtigen Weg.
Wir bieten nämlich ein Servicepaket an, das das klassische Maklerhonorar obsolet macht. Wir bieten Ihnen als Kunde, egal ob als Verkäufer oder Käufer, an, alle notwendigen und sinnvollen Arbeiten im Rahmen der Immobilienvermittlung zu übernehmen, so dass Verkäufer ihr Objekt ohne Makler anbieten können und Käufer ohne Makler kaufen können. Dies bedeutet, dass Verkäufer ihr Objekt provisionsfrei anbieten können und somit einen deutlichen Preisvorteil im Markt haben und was nicht zu unterschätzen ist, von den Immobiliensuchenden bevorzugt kontaktiert werden.